Fostabericht P 145.2 - Brände in VerlehrstunnelnFostabericht P 145.2 - Brände in Verlehrstunneln

P 145.2 – Brände in Verkehrstunneln, Bericht über Versuche im Maßstab 1:1

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ISBN: 3-930 621-88-6 Artikelnummer: 87c338c04c7f Kategorien: ,

Beschreibung

P 145.2 – Brände in Verkehrstunneln, Bericht über Versuche im Maßstab 1:1

Mit zunehmender Anzahl, Länge und Nutzung von Straßen- und Eisenbahntunneln gewinnt auch die Frage des Brandschutzes zunehmend an Bedeutung. Im Hinblick auf eine Erhöhung des Brandschutzes in unterirdischen Verkehrsanlagen begann das Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der Technischen Universität Braunschweig im Jahr 1979 mit rechnerischen Untersuchungen zum Brandgeschehen in Tunnelanlagen und stellte hierzu einen Forschungsantrag, der dem Ministerium für Forschung und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland durch die Studiengesellschaft Stahlanwendung E.V. (STUSTA)vorgelegt wurde.
Mit Unterstützung der Studiengesellschaft für Unterirdische Verkehrsanlagen (STUVA) wurde ein umfassendes Forschungsprogramm erarbeitet, das im Rahmen von Projekt RGB 8817 zunächst nur von deutscher Seite bearbeitet wurde. Dabei zeigten sich schon in der Vorbereitungsphase der geplanten Brandversuche im Fahmauer Tunnel (Raum Lörrach), trotz umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit, zunehmende Widerstände in der Bevölkerung. Daraufhin wurde das Forschungsvorhaben internationalisiert und im Rahmen des Projektes 13 RG 9004 erweitert. Später haben sich acht westeuropäische Staaten im Rahmen eines EUREKA -Projekts diesem erweiterten Forschungsvorhaben zur Untersuchung von Tunnelbränden angeschlossen. Durch Laboruntersuchungen (Fördemummer RGB 8817) und Brandversuche mit wirklichkeitsnahen Brandlasten in vorhandenen Tunnelanlagen (Fördemummer 13 RG 9004) sollten die Möglichkeiten eines optimalen Personen- und Objektschutzes im Falle eines Brandes in unterirdischen Verkehrsanlagen untersucht werden.
Das Versuchsprogramm im Rahmen von 13 RG 9004 wurde im Wesentlichen in einem aufgegebenen Transporttunnel in Nord-Norwegen durchgeführt. Dank der Aufgeschlossenheit der für den Bezirk Finmark zuständigen Regierung und der großzügigen Unterstützung durch unsere norwegischen Kollegen waren wir in der Lage, das Versuchsgelände vorzubereiten und die Versuche in den Jahren 1990 bis 1992 durchzuführen.
Durch Beteiligung von insgesamt 9 europäischen Ländern konnte der Versuchstunnel mit einer Länge von ca. 2300 m sachgemäß mit Meßwertaufnahmen, Videokameras, Rauchsammlen und allem ausgerüstet werden, was außerdem für ein so umfangreiches wissenschaftliches Unternehmen erforderlich ist. Insbesondere das Engagement und der unermüdliche Einsatz von Dr. Ekkehard Richter und einer Reihe von iBMB-Mitarbeitern unter Leitung von Prof. Karl Kordina waren wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Arbeit. Allen Mitglieder der internationalen EUREKA-Delegationen , die entweder direkt vor Ort oder zu Hause am Schreibtisch ihr bestes für einen erfolgreichen Verlauf des Projekts gegeben haben, gebührt unsere aufrichtige Anerkennung und unser Dank. Dies gilt gleichermaßen für die Wissenschaftler, die die ungeheuren Mengen von Daten ausgewertet und den Abschlußbericht erstellt haben.
Prof. Alfred Haack, Leiter der STUVA, stieß zu einem frühen Zeitpunkt zu dem Forschungsprojekt, in das er eine Reihe wichtiger zusätzlicher Fragen und Aufgaben eingebrachte. Er war am Projekt während der gesamten Forschungsphase vor allem im Zusammenhang mit der Organisation und Logistik in Deutschland wie auch in Norwegen beteiligt. Daß das Gesamtprogramm erfolgreich durchgeführt und zum Abschluß gebracht wurde, ist in großem Maß seinem Einsatz zu verdanken.
Zum Abschluß kann festgestellt werden, daß uns die Projekte einen großen Schritt weitergebracht haben zu einem besseren Verständnis des Brandgeschehens in Verkehrstunnels, und zwar sowohl im Schienen- wie auch Straßenverkehr. Die wechselseitige Abhängigkeit von Brandherd, Brandlast und den Gegebenheiten im Tunnel, einschließlich der jeweils vorherrschenden Belüftungssituation auf der einen Seite und der Rauch- und Temperaturentwicklung im Verlauf des Tunnels und in bestimmten Tunnelabschnitten andererseits konnten weitaus besser geklärt werden als jemals zuvor. Ein weiterer Teil des Projektes 13 RG 9004 bestand in der chemisch-analytischen Bestimmung von polyhalogenierten Dibenzodioxinen/-furanen sowie polyzyklisch aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) unter toxikologischen und biochemischen Gesichtspunkten. Darüber hinaus wurde das Verhalten typischer Tunnelbekleidungen unter Brandbedingungen in umfangreichen Laborversuchen untersucht (RGB 8817). Somit wurden äußerst wichtige Schritte unternommen, die für künftige Sicherheitskonzepte in modernen Verkehrstunnelanlagen innerhalb einer funktionierenden europäischen Infrastruktur als Grundlage dienen können.
Ergänzend erfolgte im Rahmen von RGB 8817 eine Erfassung, Analyse und Bewertung der derzeitigen Rettungskonzepte bei Brandunfällen in Verkehrstunneln für Straße und Schiene.

Veröffentlichung:
1998

Autoren:
Dr.-Ing. Casale, Prof. Dr.-Ing. Haack, Dr.-Ing. Ingason, Civ.-Eng. Malhotra, Dr.-Ing. Richter