Fostabericht P 254 - Die Entwicklung eines Hohlkörpermodells zur Überprüfung des Korrosionsschutzes im FÜgebereich von KarosseriekomponentenFostabericht P 254 - Die Entwicklung eines Hohlkörpermodells zur Überprüfung des Korrosionsschutzes im FÜgebereich von Karosseriekomponenten

P 254: Entwicklung eines Hohlkörpermodells zur Überprüfung des Korrosionsschutzes im Fügebereich von Karosseriekomponenten

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ISBN: 3-934238-31-9 Artikelnummer: 4c0786f53ff3 Kategorien: ,

Beschreibung

Zur Beurteilung des für die Gebrauchseigenschaften eines Fahrzeuges wichtigen Schutzes gegen die von Falzen und Flanschen ausgehende Durchrostung müssen komplexe Prüfkörper mit Blechdopplungen unter Anwendung unterschiedlicher Fügetechniken eingesetzt werden. Vor diesem Hintergrund war es Ziel des Projektes eine neue statische Prüfmethode zu erproben und zu bewerten, die auf den Korrosionsschutz in Hohlräumen und Fügebereichen von Karosseriekomponenten ausgerichtet sind.
Für die Forschungsarbeiten wurde ein Türmodell als Hohlkörpermodell gewählt, um das Prüfteil nach Form, Fertigungsweg und Lage für die Prüfung möglichst praxisnah zu gestalten. Nach orientierenden  Vorversuchen an in den USA hergestellten Original-Mini-Doors wurde eine ähnliche neue Form mit wesentlich geringerem Spaltmaß der Blechflansche sowie mit einer stärkeren Umformbeanspruchung der  oberflächenveredelten Stahlbleche entwickelt.
Für die Untersuchungen standen zahlreiche Varianten des Grundwerkstoffs in verschiedenen Formen der Oberflächenveredlung im Dickenbereich um 0,8 mm zur Verfügung. Über das Punktschweißen hinaus wurden die Untersuchungen auf weitere, inzwischen in modernen Fertigungslinien übliche Fügetechniken, ausgedehnt. Die Prüfkörper wurden in den Lackierstraßen der Automobilunternehmen dem automobiltypischen Phosphatieren und Lackieren unterzogen. Die Korrosionsbelastung erfolgte in den zyklischen Kurzzeitkorrosionsprüfungen nach dem VDA-Wechseltest, der beschleunigten VDA-Freibewitterung und dem Wechseltest nach P-VW.
Anhand des visuellen Gesamteindrucks wurde die Vergleichbarkeit der vorliegenden Prüfmethode mit der Prüfung vollständiger Karosserien in entsprechenden Prüfabläufen festgestellt. Aufgrund ähnlicher  Schadensbilder wurde die prinzipielle Eignung der neuen Methode zur Beurteilung des Korrosionsschutzes von oberflächenveredelten Feinblechen in Hohlräumen und Fügebereichen abgesichert. Die in den einzelnen Bereichen der Untersuchung bestehenden Mängel wurden herausgearbeitet. Insbesondere das Werkstoffverhalten in Falzen und Flanschen kann indes mit speziellen Falz- und Flanschmodellen auch auf  kostengünstigere Weise durchgeführt werden. Die Untersuchungen haben aber gezeigt, daß die Mini-Door unter bestimmten Bedingungen ein geeigneter Prüfkö rper für Korrosionsschutzfragen sein kann. Zugleich haben die Untersuchungen bereits Hinweise auf einen besseren Korrosionsschutz ergeben, wenn im Automobilbau Stahlfeinbleche mit Zinklegierungsüberzügen wie z.B. galvanisiertes Feinblech oder zusätzlich  organisch beschichtete verzinkte Feinbleche angewandt werden.
Die Untersuchungen unter Beteilung der Stahlhersteller, der Lackindustrie und der Automobilherstellerhaben in idealerWeise zur Verstä ndigung über Korrosionsschutz,  Prüftechniken und Bewertung des  Korrosionsschutzes unter den verschiedenen Branchen beigetragen und zugleich wesentliche Erkenntnisse über Verbesserungen erbracht.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
2000

Autoren:
Dr.-Ing. H.-G. Hoff