Fostabericht P 275 - Untersuchung zum Austrag von Legierungsbestandteilen aus nichtrostenden Stählen durch Kondensate in BrennwertanlagenFostabericht P 275 - Untersuchung zum Austrag von Legierungsbestandteilen aus nichtrostenden Stählen durch Kondensate in Brennwertanlagen

P 275: Untersuchungen zum Austrag von Legierungsbestandteilen aus nichtrostenden Stählen durch Kondensate in Brennwertanlagen

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ISBN: 3-934238-00-9 Artikelnummer: 80fa657d5ff0 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Brennwerttechnik ermöglicht bei Heizungsanlagen eine optimale Ausnutzung des Energieträgers und leistet damit einen sehr positiven Beitrag zum Umweltschutz. Zum Arbeitsprinzip gehört das Entstehen von Kondenswasser und dessen Abführung in das Abwasser. Aus ökologischer Sicht wird die Frage gestellt, ob durch Auslösung von Legierungselementen aus den für Kessel und abgasführende Komponenten verwendeten nichtrostenden Stählen umweltrelevante Beeinträchtigungen des Abwassers auftreten können. Das vorliegende Forschungsvorhaben geht dieser Frage nach.
Ziel der Untersuchungen war ferner die Erarbeitung von Sachargumenten für eine neue Bewertung der z.Zt. gültigen DIN 4133, in der für abgasbeaufschlagte Rohre aus nichtrostenden Stählen generell ein  Korrosionszuschlag bei der Wanddikke gefordert wird.
An Feuerungsanlagen im Leistungsbereich von 22 bis 1000 Kw wurden übereine volle Heizperiode systematische und praxisnahe Untersuchungen

– zum jeweiligen Betriebszustand,
– zu den Chlorid- und Schwefelbelastungen der Energieträger und ihrem Einfluß auf die Stahloberfläche sowie
– zum Gehalt an Nickel und Chrom im Abwasser

durchgeführt, ln einer eigens erstellten Versuchsanlage wurde die Möglichkeit der Korrelation von kurzzeitigen Labor- und langzeitigen Praxisversuchen geprüft.
Die vorliegenden Untersuchungen haben gezeigt, daß der im Arbeitsblatt A 115 der Abwassertechnischen Vereinigung genannte zulässige Richtwert für die Nickelkonzentration von 1 mg/l in den unter Brennwertbedingungen aus Betriebsanlagen gewonnenen Kondenswasserproben immer unterschritten wurde. Die Versuchsbedingungen in der Laboranlage konnten praxisgerecht und reproduzierbar eingestellt werden. Die dabei an Stahlwerkstoffen unter kondensierenden Korrosionsbedingungen im Brennwertbetrieb gewonnenen Untersuchungsergebnisse entsprachen denen in der Praxis. Auch unter verschärften Laborbedingungen zeigte sich, daß der standardmäßig eingesetzte Stahl mit der Werkstoff Nr. 1.4571 keinem nennenswerten Metallabtrag unterliegt und damit für Brennwertanlagen und abgasbeaufschlagte Rohre, also auch für Stahlschornsteine dauerhaft beständig und hervorragend geeignet ist. Nach diesen Untersuchungsergebnissen ist der nach DIN 4133 z.Zt. noch geforderte Korrosionszuschlag auf die Wanddicke nicht mehr gerechtfertigt.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
1999

Autoren:
Dr. rer.nat. N. Arlt, Dr.-lng. W. Heimann, Dr. rer.nat. P. Dierschke, Dr.-lng. G. Steinbeck