Fostabericht P 409 - Dauerverhalten von GV-Verbindungen bei verzinkten Konstruktionen im Freileitungs-, Mast- und KaminbauFostabericht P 409 - Dauerverhalten von GV-Verbindungen bei verzinkten Konstruktionen im Freileitungs-, Mast- und Kaminbau

P 409: Dauerverhalten von GV-Verbindungen bei verzinkten Konstruktionen im Freileitungs-, Mast- und Kaminbau

30,00 zzgl. MwSt

ISBN: 3-934238-36-X Artikelnummer: 772c49bcf9a0 Kategorien: ,

Beschreibung

Ausgangspunkt der Untersuchungen waren die bei Mastbauwerken beobachteten Klemmkraftverluste an scherbeanspruchten GV(gleitfest vorgespannten)-Verbindungen, die mit verzinkten, hochfest vergüteten (HV)-Schraubengarnituren ausgeführt werden. Diese bislang nicht bauaufsichtlich geregelte Konstruktionstechnik ist im Funkmastbau weit verbreitet. Ziel des Forschungsvorhabens war die Ermittlung gesicherter Aussagen über Klemmkraftverluste und Änderungen der Reibungseigenschaften der  Klemmpaketbeschichtungen über einen langen Zeitraum. Aus den Untersuchungsergebnissen sollte für die verwendete Konstruktionstechnik eine im Hinblick auf dauerhafte Sicherheit verbesserte Handhabung abgeleitet werden.
Die Vorgehensweise bei den Untersuchungen war dreigeteilt: Zum einen wurden Feldversuche an scherbeanspruchten Eckstielstößen eines in Stahlgitterbauweise errichteten Funkmastes der Firma Mannesmann Mobilfunk unter Betriebsbedingungen, zum anderen Laborversuche an gleichartigen unbelasteten Eckstielstoß-Probekörpern durchgeführt.
Ergänzend schlossen sich Laborversuche an zweischnittigen, zugscherbeanspruchten Prüfkörpern an. Sie wurden u.a. als Dauerschwing- sowie Dauerstandsversuche mit  anschließender statisch zügiger Prüfung durchgeführt. Das Anziehen der Schraubenverbindungen erfolgte mittels Drehmomentverfahren. Untersucht wurden jeweils vier  unterschiedliche Reibflächenbehandlungsarten, darunter zwei Duplex-Beschichtungssysteme.
Es zeigte sich, daß stets Vorspannkraftverluste auftreten. Sie sind dort am größten, wo die Kontaktflächenbeschichtung (Verzinkung und/oder Alkalisilkat-Zinkstaubanstrich) die größte Dicke aufweist und die Korrosionsschutzanforderungen am besten erfüllt werden. Die Vorspannkraftverluste lagen in einer Größenordnung, die eine rechnerische Berücksichtigung, z.B. durch den Ansatz einer reduzierten Grenzgleitkraft, nahe legten. Die Vorgefundenen Reibungsverhältnisse bzw. Gleittragfähigkeiten in den Klemmpaketen waren z.T. ungünstiger als in DIN 18800 vorausgesetzt wird. Einzig bei der gemäß Standardspezifikation ausgeführten Reibflächenbehandlung (feuerverzinkt + geswept + alkalisilikatbeschichtet) wurden die Mindestwerte der Gleittragfähigkeit im statisch zügigen Versuch erreicht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten als Anregungen in Ergänzung zu den neuen Normentwürfen DIN V 18800, Teil 7 und EN V 1090 beachtet werden. Ihre  Berücksichtigung macht Klemmkraftverluste beherrschbarer und führt zu einer verbesserten dauerhaften Gebrauchstauglichkeit von verzinkten Bauwerken, die konstruktiv mit gleitfest vorgespannten Schraubenverbindungen ausgeführt werden.
STUDIENGESELLSCHAFT STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
2001

Autoren:
Dipl.-Ing. Ch. Kammel, Prof. Dr.-lng. G. Sedlacek