Fostabericht P 518 - Erhöhung der Sicherheit der Verkehrssysteme durch Optimierung der Schutzwirkung von StahlschutzplankenFostabericht P 518 - Erhöhung der Sicherheit der Verkehrssysteme durch Optimierung der Schutzwirkung von Stahlschutzplanken

P 518 – Erhöhung der Sicherheit der Verkehrssysteme durch Optimierung der Schutzwirkung von Stahlschutzplanken

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P518

ISBN: 3-937567-13-5 Artikelnummer: P518 Kategorien: ,

Beschreibung

P 518 – Erhöhung der Sicherheit der Verkehrssysteme durch Optimierung der Schutzwirkung von Stahlschutzplanken

Das im „Europäischen Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit 2003-2010“ von der Europäischen Kommission gesetzte verkehrspolitische Ziel einer Halbierung der Anzahl der Verkehrstoten bis 2010 erfordert neben der Erhöhung der Fahrzeugsicherheit eine Verbesserung der Aufhaltewirkung durch optimierte Fahrzeugrückhaltesysteme bei gleichzeitiger Reduzierung der Insassenbelastung im Anprallfall.
Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung eines modularen, „intelligenten“ Stahlschutzplankensystems, das den in EN 1317 verankerten, erhöhten Schutzanforderungen an Fahrzeugrückhaltesysteme gerecht wird und gleichzeitig eine optimale Schutzwirkung, Nachhaltigkeit durch effektiven Einsatz der verwendeten Ressourcen und Multifunktionalität je nach Einsatzzweck gewährleistet. Die entwickelten Stahlschutzplankensysteme liefern einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der hochgesteckten Schutzziele. Insbesondere die erfolgreich geprüften System Rail H2 und System Rail H3 können aufgrund des großen Bedarfs nach Fahrzeugrückhaltesystemen mit den höheren Aufhaltestufen H2 und H3  vielfache Einsatzmöglichkeiten finden und wegen ihrer Wirtschaftlichkeit aufgrund der modularen Elementbauweise wirkungsvoll in Konkurrenz zu anderen Produkten und Werkstoffen treten. Mit Hilfe von Simulationsberechnungen konnten geeignete Vorhersagen für das Verhalten der neu entwickelten Systeme in den Anprallprüfungen erzielt werden. Mit der zunehmend verbesserten, verwendeten Simulationstechnik können weitere Optimierungen an Stahlschutzplankensystemen in Zukunft noch zuverlässiger unterstützt werden.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnte die Marktöffnung für kontinuierlich oberflächenbeschichtete Produkte aus Stahl zur Verwendung als Schutzplankenholme durch Nachweis der Gleichwertigkeit des Korrosionsschutzes neuartiger Korrosionsschutzschichten mit den etablierten, standardmäßig stückverzinkten Produkten in Labor- und Freibewitterungsprüfungen weitgehend erreicht werden. Im Vergleich zur Stückverzinkung zeigten die kontinuierlich aufgebrachten Überzüge agozal Double-Dip® (Agozal Oberflächenveredelung), GALFAN® (ThyssenKrupp Stahl) und Zink (Stahlwerke Bremen) sowie eine diskontinuierlich applizierte Pulverbeschichtung (Tigerwerk Lack- und Farbenfabrik) und ein DUPLEX-System bestehend aus einer dünnen, kontinuierlich aufgebrachten Verzinkung und einer anschließenden Pulverbeschichtung eine bessere Beständigkeit gegenüber den für Laborprüfungen gewählten Belastungsbedingungen. In allen Laborprüfungen schnitten die untersuchten Produkte mindestens gleichwertig ab. Aufgrund der Zwischenergebnisse der noch andauernden Freibewitterungsversuche an ausgelagerten Proben kann erwartet werden, dass die untersuchten Produkte nach  erfolgreichem Ablauf der Versuche von der Bundesanstalt für Straßenwesen uneingeschränkt zugelassen werden, sofern alle weiteren Anforderungen nach den dann gültigen technischen Regelwerken erfüllt sind.
Zusätzlich wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens für die neuartigen Produkte die Möglichkeit der Schnittflächenbeschichtung mittels Laser untersucht, um den  Korrosionsschutz an den Schnittflächen zu verbessern. Wege zur Erhöhung der Prozessgeschwindigkeit, u. a. durch Zweistrahltechnik, d.h. gleichzeitigen Einsatz von zwei hintereinander wirkenden Laserstrahlquellen, wurden aufgezeigt und die Darstellbarkeit von Prozessgeschwindigkeiten bis zu ca. 60 m/min, die den typischen Prozessgeschwindigkeiten in Bandverzinkungsanlagen entsprechen, nachgewiesen. Die erzeugten Schichtdicken gewährleisten einen ausreichenden Korrosionsschutz.
Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zum Lasereinsatz zeigt allerdings, dass sich aufgrund der hohen Anlagenkosten die Umsetzung in die Praxis auf absehbare Zeit als schwierig erweisen wird.
FORSCHUNGSVEREINIGUNG STAHLANWENDUNG e.V.

Veröffentlichung:
2004

Autoren:
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. G. Sedlacek, Dipl.-Ing. A. Geßler, Dipl.-Ing. Ch. Kammel, ]}, Dr.-Ing. S. Myslowicki, Prof. Dr. rer. nat. R. Poprawe, Dipl.-Phys. G. Vitr